ETH Zürich ist nachhaltigste Schweizer Hochschule

In der neuesten Vergleichsstudie des WWF Schweiz zur Nachhaltigkeit an hiesigen Hochschulen erreicht die ETH Zürich den ersten Platz.
ETH Zürich Hauptgebäude. (Bild: ETH Zurich)

Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen sind wichtige Akteure für die nachhaltige Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft. Zum dritten Mal bewertete der WWF Schweiz in einer Vergleichsstudie, wie nachhaltig die Schweizer Hochschullandschaft unterwegs ist. Untersucht wurden zehn Kriterien in den Dimensionen Strategie, Prozesse, Organisation und Stakeholder, die für eine institutionell verankerte Nachhaltigkeit bedeutend sind.

Im der soeben veröffentlichten Rating-Studie schneidet die ETH Zürich unter 28 teilnehmenden Institutionen am besten ab, gefolgt von den Universitäten Lausanne und Bern. Die Spitzenreiterinnen figurieren alle in der zweithöchsten Bewertungskategorie der «Ambitionierten». Sie verfolgen eine dezidierte Nachhaltigkeitsstrategie und setzen Massnahmen hochschulweit um.

Die bestmögliche Klassierung als «Vorreiterin» erreichte keine Institution. Mit ihrem Ergebnis von 89,92 von total 100 möglichen Punkten stehe die ETH Zürich jedoch kurz davor, zur «Vorreiterin» aufzusteigen, schreiben die Studienautoren in ihrem Bericht.

In allen Bereichen etabliert

«Diese Auszeichnung und das hervorragende Ergebnis freuen uns sehr» sagt, Christine Bratrich, Leiterin der Nachhaltigkeitsstelle ETH Sustainability. «Es zeigt, dass unser langjähriges Engagement auch ausserhalb der Hochschule anerkannt und als vorbildlich wahrgenommen wird». Ein wesentlicher Teil dieses Erfolgs gebühre der anhaltenden Unterstützung durch die gesamte Schulleitung. «Nachhaltigkeit funktioniert dort, wo sie ganz oben angesiedelt ist», so Bratrich.

Positiv beurteilte die Studie, dass Nachhaltigkeit an der ETH Zürich seit über zehn Jahren fester Bestandteil in allen relevanten Bereichen der Hochschule ist. Bei den Kriterien Verankerung Hochschulleitung, Strategische Grundlagen sowie Reporting und Controlling erzielte die Hochschule jeweils die maximale Punktezahl. Hervorgehoben wird auch der Einbezug des Nachhaltigkeitsgremiums, der Fakultätsleitungen sowie des Professoren-Kollegiums in strategische Entscheide betreffend Nachhaltigkeit.

In der Forschung erarbeitet die Hochschule die wissenschaftlichen und technischen Grundlagen für die nachhaltige Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft. Das Rating anerkennt weiter, dass die ETH Zürich ihre Nachhaltigkeitsleistung als Vorbild auf dem Campus und im Dialog mit der Gesellschaft laufend verbessert.

«Doch die Ausbildung der Studierenden ist vielleicht der wichtigste Beitrag, den eine Hochschule zur nachhaltigen Entwicklung leisten kann», sagt Reto Knutti, Klimaphysiker und Delegierter für Nachhaltigkeit der ETH Zürich. «Viele unserer Studierenden werden später in verantwortungsvollen Führungspositionen arbeiten. Ihnen Lösungen für eine tragbare Wirtschaft und Gesellschaft mit auf den Weg zu geben, ist enorm wichtig und eine grosse Verantwortung.»

Auf gutem Weg, aber noch nicht am Ziel

Trotzdem will sich die ETH Zürich auf dem Erreichten nicht ausruhen. «Die nächste grosse Herausforderung für die Schweiz wie auch für uns ist das Ziel Netto Null CO2», hält Knutti fest. «Der Bund verpflichtet die ETH zu einer Reduktion – aber wir können das grösser denken. Über geeignete Forschungsprojekte und deren Umsetzung auf dem Campus, über die Lehre und den Politikdialog haben wir grosses Potenzial, um andere gesellschaftliche Akteure über die Grenzen der Hochschule hinaus zu inspirieren.»